Energiearmut betrifft Menschen in ganz Europa. Auf Einladung des Projekts SCEPA (Scaling Up the Energy Poverty Approach) trafen sich mehr als 50 Stakeholder aus EU-Mitgliedsstaaten Nord-West Europas, um zu lernen und erfolgreiche Ansätze auszutauschen. Das vom europäischen Interreg-Programm geförderte Projekt verbindet Menschen, Initiativen und Kommunen aus Irland, Frankreich, Deutschland und den Benelux-Staaten mit dem gemeinsamen Ziel, Ursachen und Folgen von Energiearmut zu stoppen.

Gruppenbild der mehr als 50 Stakeholder aus EU-Mitgliedsstaaten Nord-West Europas, die sich auf Einladung des Projektes SCEPA in Paris trafen
Foto: SCEPA

Mit dabei waren Jonas Petrosch, Referent im Team Soziale Energiewende, und Ingo Wagner, Referent für Wohnen, Heizen und Schimmel der Verbraucherzentrale NRW. Petrosch und Wagner berichteten über die Arbeit der Verbraucherzentrale NRW und des Landesnetzwerks Schimmelberatung NRW. Im Gegenzug nahmen die Teilnehmenden wertvolle Impulse aus der niederländischen Energiebank (Analog zum Stromsparcheck der Caritas in Deutschland) sowie Programme von Kommunen aus allen beteiligten Ländern und neue Erkenntnisse aus Studien zum Zusammenhang von Gesundheit und Energiearmut mit.

Schätzungen zeigen: Fast 47 Millionen Europäerinnen und Europäer können sich nicht ausreichend Heizen leisten, über 100 Millionen gelten als energiearm. Betroffene wohnen oft in kalten, feuchten und schimmelfördernden Wohnungen und leiden häufiger unter chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Asthma sowie psychischen Belastungen. Ziel des Treffens war es, konkrete, praktikable Wege zu teilen und gemeinsam weitere Schritte zu planen. "Kein Mensch sollte in einer solchen Situation leben müssen", betont Wagner. "Ansätze, daran etwas zu ändern, gibt es viele. Manche davon sind erfolgreicher als andere."

In der zweiten Projekthalbzeit geht es nun darum, weitere Erfahrungen zu teilen und breiter zu kommunizieren, um Akteure in ihren Anstrengungen gegen die Energiearmut zu unterstützen. "Mit gemeinsamen, europäischen Lösungen gegen ein gemeinsames, europäisches Problem", so Wagner, der die Arbeit des Landesnetzwerk Schimmelberatung NRW koordiniert. Für die weitere Arbeit des Landesnetzwerks ergeben sich aus dem Projekt und den entstandenen Kontakten wichtige Impulse. Insbesondere die Zusammenarbeit und der Austausch mit den Akteuren in den nahegelegenen Niederlanden ist vielversprechend, um so die Menschen auch in NRW besser vor den Folgen von Schimmelbefall zu schützen.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie bei SCEPA.